www.karateschule-sursee.ch
Karateschule Krav Maga

Was ist Karatedo

Japanisch: die Kunst des Fechtens mit der leeren "unbewaffneten" Hand (Kara = leer, nackt, unbewaffnet; te = Hand; do = Weg, Grundsatz, Pfad, Lehre, Methode, philosophisches Prinzip).

Kara bedeutet "leer". Kara zeigt an, dass Karatedo eine Kunst ist, durch die man sich ohne Waffen (mit leeren Händen) wehren kann. Im philosophischen Sinn verweist es darauf, dass sich der Karateka von allen egoistischen und selbstsüchtigen Gedanken "leer" machen muss, da er nur mit klarem Geist verstehen kann, was er empfängt.

Karatedo ist die hohe Kunst des unbewaffneten Kampfes und ein ausgezeichnetes System zur Erlangung von überdurchschnittlicher Fitness und Körperbeherrschung. Es ist bestens geeignet, dem täglichen Stress entgegenzuwirken. Ein regelmässiges Training fördert die Gesundheit, die Geschmeidigkeit des Körpers und führt zu aktiv-positivem Denken. Hände, Füsse, Knie und Ellbogen entwickeln sich zu gefährlichen Waffen, mit denen man sich und andere in Notsituationen wirksam verteidigen kann.

Geschichte

Entwicklung des Karate Do

Vor mehr als tausend Jahren wurden karateähnliche Techniken von buddhistischen Mönchen im Kloster Shaolin (China) geübt. Man nimmt an, dass der indische Mönch Bodhidharma (525 n. Chr., Begründer des Zen-Buddhismus) bei seiner Reise von Indien nach China eine Ur-Form von Karate im Shaolin-Kloster einführte.

Er unterwies die Mönche im Zen-Buddhismus und in gymnastischen Kampfformen (Shi-pa-lo-han-sho; "die achtzehn Hände der Buddha-Schüler"), aus denen sie grosse Ausdauer und Stärke sowie Kraft des Geistes gewannen. Diese achtzehn Formen sind der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Kampfkünste.

Um die von ihm entwickelten Techniken zu sichern, schuf Bodhidharma ein formales Lehrsystem, die Kata, mit denen alle Übungen auch ohne Partner durchgeführt werden konnten.

Diese Kampfkunst wurde immer weiter entwickelt und später von Chinesen auf die Insel Okinawa gebracht, wo sie sich mit den Kampftechniken der Bewohner dieser Insel vermischte.

Als die Feudalherrscher den Waffenbesitz verboten, förderten sie ungewollt die Entwicklung des Kampfes mit leeren Händen. Durch hartes Training wurden die Inselbewohner gefürchtete Gegner, selbst für den bewaffneten Feind. Diese Kampfkunst wurde dann aufgrund ihres chinesischen Ursprungs "Karate" genannt, geschrieben mit den Schriftzeichen, die wörtlich "Chinesische Hand" bedeuten.

Der moderne Meister dieser Kunst, Gichin Funakoshi, welcher 1957 im Alter von 88 Jahren starb, änderte die Schriftzeichen in der Weise, dass sie nunmehr bei gleicher Aussprache "leere Hände" bedeuteten. Funakoshi wählte diese Deutung bewusst wegen ihres Sinnes in der zenbuddhistischen Philosophie. Für ihn war Karatedo eine Kampfkunst, gleichzeitig aber auch ein Weg ("Do") um den Charakter zu formen.

Karatedo wurde erstmals im Juni 1922 offiziell in Japan der Öffentlichkeit demonstriert. Anstoss dazu gab Jigoro Kano, der Begründer des Judo. Die Zuschauer waren von der Darstellung so beeindruckt, dass sie Funakoshi baten, in Tokio zu unterrichten. So lehrte Funakoshi das Karatedo an mehreren Universitäten.

Wenig später kamen andere grosse Meister nach Japan und es entstanden die vier grossen traditionellen Schulen (Ryu) Japans: Wado-ryu, Shotokan, Goju-ryu und Shito-ryu. Als Begründer des Karatedo in der Schweiz gilt Bernard Cherix (*1927). Er machte 1957 die Bekanntschaft des japanischen Meisters Tetsuji Murakami (1927-1987) in Paris.

Am 22. September 1963 wurde Karate als Sektion des Schweizerischen Judoverbandes aufgenommen. Am 1. Januar 1970 akzeptierte der Schweizerische Judo- und Budoverband die Gründung des Schweizerischen Karate-Verbandes und damit die Eigenständigkeit dieser Kampfkunst.

Am 29. August 1970 wurde der SKV offiziell in Sion gegründet. Nachdem sich anfangs der siebziger Jahre weitere Stilrichtungen und damit nationale Verbände etablierten, wurde am 16. Juni 1979 in Fribourg der heutige Dachverband SKV gegründet.

Philosophie

Der Weg der leeren Hand
 
Auch heute noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche Philosophie wider. Übersetzt bedeutet "Karate-Do" soviel wie "der Weg der leeren Hand". Im wörtlichen Sinn heisst das: der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. Das "Kara" (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können.

Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe ethische Anspruch konkret: Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äusserste Konzentration. Die Achtung des Gegners steht an oberster Stelle.

20 Leitsätze

Leitsätze des Karate-Do von Gishin Funakoshi

Diese Leitsätze stammen von Gichin Funakoshi, dem Begründer des Shotokan. 

1. Karate-do wa rei ni hajimari, rei ni owaru koto wo wasaruna:
Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.

2. Karate ni sente nashi:
Im Karate macht man nicht die erste Bewegung.

3. Karate wa gi no tasuke:
Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.

4. Mazu jiko wo shire, shikoshite tao wa shire:
Erkenne dich selbst zuerst, dann den anderen.

5. Gijutsu yoi shinjutsu:
Intuition ist wichtiger als Technik.

6. Ko koro wa hanatan koko wo yosu:
Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn erst danach.

7. Wazawai wa getai ni shozu:
Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.

8. Dojo nomino karate to omou na:
Glaube nicht, daß Karate nur im Dojo stattfindet.

9. Karate no shugyo w a issho de aru:
Karate üben, heißt ein Leben lang zu arbeiten; darin gibt es keine Grenzen.

10. Arai-yuru mono wo karate-ka seyo, soko ni myomi ari:
Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du "Myo" finden.

11. Karate wa yu no goto shi taezu netsudo wo ataezareba moto no mizu ni kaeru:
Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht beständig erwärmst.

12. Katsu kangae wa motsu na makenu kangae wa hitsuyo:
Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.

13. Tekki ni yotte tenka seyo:
Verändere deine Verteidigung gegenüber dem Feind.

14. Tattakai wa kyo-jitsu no soju ikan ni ari:
Der Kampf entspricht immer deiner Fähigkeit, mit Keyo und Jitsu umzugehen (Keyo = unbewacht, Jitsu = bewacht).

15. Hito no te ashi wo ken to omoe:
Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.

16. Danshi mon wo izureba hyakuman no tekki ari:
Wenn du den Ort verläßt, an dem du zu Hause bist, machst du dir zahlreiche Feinde. Ein solches Verhalten lädt dir Ärger ein.

17. Kamae wa shoshinsha ni ato wa shizentai:
Anfänger müssen alle Haltungen ohne eigenes Urteil annehmen, um danach einen natürlichen Zustand des Verstehens zu erreichen.

18. Kata wa tadashiku jissen wa betsu mono:
Die Kata muss ohne Veränderung korrekt ausgeführt werden, im wirklichen Kampf gilt das Gegenteil.

19. Chikara no kyojaku, Karada no shinshuku, Waza no knkyu wo wasaruna:
Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.

20. Tsune ni shinen kufu seyo:
Erinnere dich und denke immer an Kufu- lebe die Vorschriften jeden Tag.

Karatedo ist wie ein Baum

  • Ein fester Stamm, 
    (Tradition/Technik/Gesundheit)
  • starke Wurzeln, 
    (Verankerung im Ursprung/Verbindung zum realen
    Leben und Alltag)
  • verschiedene Äste, 
    (Kata/Zweikampf/Sport/Kinder/Senioren/
    Selbstverteidigung/Kunst)
  • grüne Blätter, 
    (um das Licht der Erkenntnis aufzunehmen/
    Ziel des Do)
  • und saftige Früchte. 
    (um weiterzugeben was empfangen wurde)

Dojo Kun

Regeln für Karateka von Gichin Funakoshi
 
Das Dojo Kun sind Regeln, die jeder Karateka beherzigen sollte. Sie wurden von Gichin Funakoshi, dem Begründer des Shotokan-Karate, aufgestellt und entwickelten sich aus den 20 Leitsätzen des Karate-Do.
  
HITOTSU, JINKAKU-KANSEI NI TSUTOMERU KOTO.
Bemühe Dich um Vervollkommnung Deines Charakters.
 
HITOTSU, MAKOTO NO MICHI O MAMORU KOTO.
Gehe den Weg der Aufrichtigkeit.

HITOTSU, DORYOKU NO SEISHIN O YASINAU KOTO.
Entfalte Deinen Geist der Bemühung.
 
HITOTSU, REIGI O OMONZURU KOTO.
Schätze Dein Benehmen.
 
HITOTSU, KEKKI NO YUH O IMASHIMERU KOTO.
Zügle Deinen Übereifer.